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Sternstunden
Raeckes kosmische Musik

Hans-Günter Fischer, Mannheimer Morgen, Oktober 2000

Mit der Wahl des Ortes lag man richtig: In der Mannheimer Kunsthalle wurde die nunmehr 9. Ausgabe der „Klangwerkstatt"-Musiktage veranstaltet. Hans-Karsten Raecke, der nicht nur in Mannheim renommierte gute Geist und Gründer dieses Festivals für neue, unerhörte Töne, hatte nämlich etwas ganz Besonderes zu bieten: seinen „Bild-Klang-Generator", frisch erfunden und gebaut. Der Apparat stand zwischen den Skulpturen großer Künstler und war anfangs - fast wie ein Cezanne - mit einem schwarzen Tuch verhüllt. Aus 128 Messingplatten setzt er sich zusammen. Diese sind in Kreisform angebracht und zur Musikerzeugung programmierbar. Über eine Art „Surround"-System sehr leistungsstarker Lautsprecher werden die Klänge in den Saal geworfen. Grafisch angelegte Partituren können aufgesteckt und mit Kontaktstiften vom Apparat „gelesen" werden. Bei Hans-Karsten Raecke wirken sie tatsächlich oft wie kleine Kunstwerke. Sie überzeugen freilich auch rein musikalisch. Im Konzert wurden zwar nur bescheiden-kurze Klangbeispiele vorgeführt, doch die gerieten, nicht bloß durch den mächtigen „Surround"-Sound, durchaus suggestiv. Sie waren ohne Weiteres sofort goutierbar und im ersten Stück schon fast so eingängig wie Rockmusik. Das tönte wie die Synthesizer-Spur einer - bedauerlicherweise niemals produzierten - progressiven Pink-Floyd-Platte aus dem Jahr 2000.